Am zweiten Tag ging es schon um 6 Uhr mit dem Bus los. Das Frühstück im Casa Andina Centro war leider im Gegensatz zu gestern sehr dürftig, da es normalerweise erst ab 7 Uhr serviert wird. Als wir los gingen wurden die ersten guten Sachen aufgetischt. Unschön.
Dann also los mit dem Bus auf die Straße Panamericana.bei einem kurzen Tankstopp konnten ich und Marko uns auch mit essen und Getränken eindecken. Nach kurzer Zeit kamen wir zum ersten Ziel des Tages, den Ausflug zur Islas Ballestas. Mit dem Boot kann man dort zu einer kleinen Inselgruppe fahren die reich an Fauna ist. Hier lernte ich auch eine erste Besonderheit kennen nämlich, dass viele Museen und Aussichtspunktenur die Landeswährun Solas akzeptieren und am liebsten nur passend. Bei 100 Solas Scheinen (umgerechnet etwa 30 Euro) wird schon mal verweigert oder man bekommt böse Blicke. Die 150 Solas die ich am Tag zuvor abgehoben hatte sollten schnell weg sein.
Die hHinfahrt zur Insel sollte gleich ein Erlebnis werden, denn durch den Zug verlor Marko seine Lieblingsmütze. Seine Seite wurde auch ziemlich nass.
Die Insel ist ein Paradies für Seevögel. Ohne Angst vor Räuber können Sie ungestört brüten und in den Fischgerichten Gewässern des Humboldtstroms nach Futter suchen. Aus den gleichen gründen finden sich hier auch Seelöwen und Pinguine. Wale und Delphine sahen wir leider nicht.die Inseln sind auch ein Reservoir für Guano. Alle sieben Jahre wird hier der Rohstoff mit Schaufel und Sack eingesammelt und verschifft. Jede Insel verfügt über eine Station mit Polizisten die illegalen Abbau verhindern sollen.
Die Rückfahrt verdient einen eigenen Absatz und war bisher der Tiefpunkt. Wegen ungewöhnlich starken Windes wurde meine Seite des Bootes komplett durchnässt. Meinen Banknachbarn Gerrit, der Luxemburger, traf es am schlimmsten. Vor allem wurde sein Handy und seine sehr teuere Kamera beschädigt. Seine Laune war entsprechend mies. (Heute geht das Handy wieder, aber bei der Kamera ist der autozoom noch nicht wieder in ordnung). Richtig schlimm erwischte es eine Peruanerin zwei Reihen vor uns. Sie schlug sich die Stirn an und blutete intensiv. Trotz Wind lag es wohl auch an der rücksichtslosen Fahrweise der Crew.
Nach der Fahrt gab es etwas weiter am Strand ein Mittagessen. Am Ende kam uns wieder der Wind in die Quere, und wir wurden mit Sand bestrahlt. Die ganze Umgebung wurde durch einen kleinen Sandsturm in ein grau gehüllt. Laut Juan hatten wir damit Pech, denn dieses Wetter gibt es nur ein paar mal im Jahr in dieser Gegend.
Anschließend ging es in die Stadt Pisco zu einer Probe von etwas Pisco, einer örtlichen Spezialiät. Dieser schmeckt etwas wie Grappa. In dieser Kellerei gab es ein paar interessante Variationen, und ich habe mir einen Mix mit Kaffee mitgenommen. Zu viel haben wir nicht getrunken und keiner war blau.
Nach etwas weiterer fahrt kamen wir dann in die Stadt Ica. Dort ging es ins Hotel Hosteria Suiza in der Oase Huacacino. Dies heißt "weinendes Mädchen" oder "Meerjungfrau". Der Legende nach solchen, eine Meerjungfrau jeden abend in der Seemitte aufgestiegen sein um zu weinen. Die Männer die der Stimmen folgten wurden dann ertränkt.
Im Hotel gab es das Angebot für 20 Dollar kurz Sandboarden zu gehen. Unentschieden ließ ich mich doch überreden. Schon nach 500 Metern streikte der Sandbuggy und wir mussten auf ein herbei gerufenen Fahrzeug umsteigen. Der Fahrer war Saul. Wir denken er hatte keinen Führerschein. Die weitere Fahrt war eine Mischung aus Achterbahnfahrt und Selbstmordkommando. Hügel rauf, Hügel runter. 70 Grad Steigung in beide Richtungen waren dabei. Die einzige Frau im Fahrzeug schrieb sich die Lunge aus dem Leib. Mit anderen Worten, absolut genial und wir waren begeistert. Auch wenn wohl einige Hintern ein paar blaue Flecken bekamen.
Das Sandboarden an sich war fast nebensächlich, hat aber auch viel Spaß gemacht. Bei der dritten Abfahrt habe ich mich auch getraut zu stehen. Leider haben sich die Bänder an den Füßen zu schnell gelöst.
Nebenbei gab es immer wieder tolle Kulissen für Fotos in den Dünen.
Abends gingen wir alle gemeinsam ins Restaurant und ich konnte die anderen etwas besser kennen lernen.
Katharina, eine kroatisch-schweizerin Anwältin für Ausländer
Daniel und Sarah aus Ludwigshafen, bei BASF und Zahnarzthelferin
Terry Biologe und Lehrer aus Luxemburg
Tanja
Aus Berlin Phillip der Controller im Verlagswesen und die Radiologin Henrike
Katharine aus der Nähe von Nürnberg im Standesamt
Naomi die Neurologin
Urs der spanisch sprechende Schweizer und Ingenieur
Sarah aus der nähe von Frankfurt die bald bei der Bundeswehr Psychologie studiert
Karin im Vertrieb bei einem Telekommunikationsanbieter
Alexander der Mechatroniker
Matthias der Kundenbetreuer im Verlagswesen
Andre der etwas still ist und als Industriekaufmann in Bremen arbeitet